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Warum Infolektuell?

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Mein Name ist Tamara Cook, ich bin Psychologin und war auch schon als IT-Professional tätig. Warum habe ich mich dazu entschlossen, diese Angebote zu entwickeln?

Mental Load

Falls Sie in Beruf oder Privatleben für viele Bereiche die Verantwortung tragen, sind Sie evtl. einer hohen mentalen Belastung ausgesetzt. Sie müssen flexibel organisieren, für unvorhergesehene Fälle einen Plan B haben, alles Mögliche berücksichtigen. Am Ende hängt es von Ihnen ab, dass keine Pannen auftreten. Die Belastung besteht darin, dass Sie immer neue hereinkommende Informationen schnell bewerten und gewichten und dabei viele Abhängigkeiten berücksichtigen müssen. Sie können keine Routinen aufbauen und sind im Dauerbereitschaftsmodus. Sie können nichts mehr ausblenden und sich nicht mehr auf eine Aufgabe konzentrieren. Das ist geistiger und physischer Stress, der nicht bagatellisiert werden sollte. Es gibt viele Angebote zu diesem Thema, sie beziehen sich aber vor allem auf Bereiche wie Familienleben oder Organisation im Berufsleben. Ich konzentriere mich hingegen auf mentale Belastung, die mit Informationskonsum bzw. Medienkonsum zusammenhängt.

Informationskonsum

Durch Internet und digitale Medien sind wir so vielen unterschiedlichen Informationen ausgesetzt wie nie zuvor. Dabei sind zwar weniger Alltagsaufgaben betroffen, aber die wahrgenommenen Informationen müssen trotzdem irgendwie verarbeitet werden. Verarbeitung kann auch bedeuten, dass wir uns anpassen oder neu orientieren. Wenn wir mit verarbeiten und anpassen nicht mehr nachkommen, entsteht ebenfalls mentaler Stress. Sie haben wahrscheinlich schon hundertmal gehört, dass die Aufmerksamkeitsspanne abnähme, das Abendland unterginge und wir alle geistig degenerieren würden. Diese Art von Schwarzmalerei trägt eher noch zum mentalen Stress bei, statt ihn zu reduzieren. Ich wünsche mir, dass möglichst viele Menschen die technischen Fortschritte und Entwicklungen wie z.B. das Internet nutzen können und dabei trotzdem kognitiv und emotional gesund bleiben. Viele Ansätze zur Medienkompetenz fassen das Thema meinem Eindruck nach nicht nah genug an der Wurzel, um nachhaltig mentale Kompetenzen zu entwickeln. Sie wollen eigentlich ihre alte Welt wieder zurück und lassen sich nicht ganz auf die neuen Rahmenbedingungen ein. Das ist bedauerlich, weil sich dabei Generationen zunehmend entfremden.

Die Macht des geschriebenen Wortes

Ein grundlegender Paradigmenwechsel ist, dass wir eine neue Beziehung zum geschriebenen Wort entwickeln müssen. Wer ohne Internet aufgewachsen ist, hat die Heuristik (Faustregel) verinnerlicht, dass das geschriebene Wort einen gewissen Stellenwert besitzt. Natürlich steht in vielen Büchern sehr viel Unsinn und über Details lässt sich immer streiten, aber es geht ja um eine Faustregel. So ein Buch zu schreiben und drucken zu lassen, ist schon eine gewisse Hürde, das hat jemand ernst gemeint. Sich zu spezielleren Themen zu informieren und Bücher aufzutreiben, kann mit viel Aufwand verbunden sein, da ist jede Information wertvoll. Inzwischen ist es aber so leicht, Worte öffentlich zu schreiben, dass das geschriebene Wort an sich kaum mehr wert ist als das spontan gesprochene. Die Heuristik zieht also nicht mehr wie früher und wir müssen andere Kriterien für den Wert einer Information heranziehen.

Selektion statt Kollektion

Wissen und Bildung sind Werte der Aufklärung. Das geflügelte Wort „Wissen ist Macht“ ist allgemein bekannt. Mit dieser Prägung kann man davon nie genug haben, und ich würde dem auch nicht allgemein widersprechen. Eine Folge der vereinfachten Informationsproduktion ist aber, dass wir durch das unkritische Aufnehmen von Information mehr Unwahrheiten als Wahrheiten lernen. Rein formal logisch gesehen kann man unendlich mehr unwahre Aussagen tätigen als wahre, und das wird auch praktisch getan. Das heißt also, nicht alles gelernte ist auch Wissen. Wir sollten uns allmählich von dieser Wertvorstellung lösen, dass mehr zu wissen immer zu bevorzugen sei. Stattdessen sollten gute auf Erkenntnisgewinn ausgerichtete Selektionsstrategien einen höheren Stellenwert bekommen. Damit will ich ausdrücklich nicht sagen, dass es ein Fehler war, auf Bildung zu setzen.

Selektion bedeutet, nur bestimmte Informationen bewusst wahrzunehmen und andere kritisch zu ignorieren. Aufmerksamkeit kann man als den Filter ansehen, der bestimmte Informationen in unser Bewusstsein lässt und die anderen ausblendet. Mit kritisch sind hier nicht die populären gesellschaftlichen Gerechtigkeitstheorien gemeint, sondern das bewusste Unterscheiden. Selektieren, das tun wir schon immer, und es wäre rein kognitionswissenschaftlich betrachtet überhaupt nicht anders möglich. Meistens geschieht dies aber unbewusst oder nach Kriterien wie Bequemlichkeit oder sozialer Gruppenzugehörigkeit. Vielleicht kennen Sie auch von sich oder durch Angehörige das Gefühl, allmählich desorientierter zu werden, nicht mehr durchzublicken, nicht mehr zu wissen, was wahr oder nicht wahr ist? Das liegt wahrscheinlich an widersprüchlichem Informationskonsum. Wenn bewährte Heuristiken zur Bewertung von Informationen nicht mehr greifen, kann der Eindruck von Beliebigkeit entstehen. Es scheint als könnte man eigentlich nichts mehr beeinflussen, weil alles immer komplexer wird. Die Verlockung ist dabei sehr groß, sich in ein alternatives Weltbild zurückzuziehen und nur Informationen und Sozialkontakte zuzulassen, die es stützen. Auf diese Weise würden wir uns aber nach und nach vereinzeln und in „alternativen Realitäten“ abschotten, statt Konsens anzustreben. Ich möchte dieser zynischen Mentalität nicht das Internet überlassen und stattdessen Selektionsstrategien vermitteln, die möglichst einfach umzusetzen sind und gute Anhaltspunkte dafür bieten, ob Informationen es wert sind, wahrgenommen zu werden. Dabei wird nur weniger das Langzeitgedächtnis trainiert, sondern das Arbeitsgedächtnis und die Aufmerksamkeit. Das ist nicht immer ganz einfach und erfordert etwas Disziplin. Da hätten Bildungsaffine sogar wieder eine neue Form des sozialen Vergleichs, woran sie einander messen könnten.

Soziale und andere Medien

Für emotionales Wohlbefinden bringt Informationsselektion ebenfalls Vorteile. Die Aufmerksamkeit lässt sich durch emotionalisierte Inhalte lenken, das ist nicht vollständig vermeidbar. Soziale und andere Medien nutzen diese geistige Sicherheitslücke, um unsere Aufmerksamkeit zu erregen und zu binden. Wir sollen dort verweilen und Werbung anschauen. Es fällt enorm schwer, sich davon loszureißen, während es uns auslaugt. Dauerhafte emotionale Erregung ist ungesunder körperlicher Stress. Deshalb ist es wichtig früh zu erkennen, ob bestimmte Informationen oder Informationsquellen uns emotional mehr schaden als nützen. Wir können Probleme konstruktiver angehen, wenn wir geistig und emotional gesund bleiben. Wenn Sie emotional ausgeglichener sind, wirkt sich das positiv auf Ihre Gesundheit und Ihre Sozialbeziehungen aus.

Eine weitere Methode der Aufmerksamkeitslenkung ist die Überforderung durch Unübersichtlichkeit und inkonsistente Darbietung von Information. Was gestern noch da war, kann heute weg sein, man hat es immer weniger im Griff. Hier ein Newsticker, da ein Karussell, alles zappelt um Aufmerksamkeit. Damit wird selbstbestimmter Informationskonsum durch z.B. soziale Netzwerke oder Streaming-Dienste unterminiert. Irgendwann geben wir nach und lassen uns einfach von vorgeschlagenen Angeboten lenken. Wir konsumieren also in erster Linie nicht mehr, was wir wollen, sondern was die Algorithmen vorschlagen. Falls Sie das Gefühl haben, durch solche Probleme eingeschränkt zu werden, muss das nicht so bleiben. Man kann hier viel mehr tun als nur „drüber zu reden“. Ich bin nicht nur Psychologin, sondern verfüge auch über sehr gute IT-Kenntnisse. Damit kann ich Ihnen auch auf rein technischem Wege helfen, Ihre geistige Kapazität zurückzugewinnen und z.B. bestimmte Internetdienste ungestört zu nutzen. Für viele Probleme existieren bereits praktische Lösungen, die werden nur nicht so freimütig beworben. Falls angemessen, lege ich selbst Hand an und arbeite eine Lösung für Ihren persönlichen Anwendungsfall aus. Aufgrund meiner Sehbehinderung muss ich immer wieder digitale Medien entstören, und es lohnt sich.

Fazit

Wie Sie sehen, ist selbstbestimmter Informationskonsum inzwischen ein wichtiges Thema für Ihre Gesundheit und Sozialbeziehungen. Falls ich Sie überzeugen konnte, buchen Sie doch eines meiner Trainings, damit wir gemeinsam Ihren persönlichen Informationskonsum auf ein neues Niveau heben können.

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